Pionierarbeit
Sie setzen sich seit Jahrzehnten für nachhaltige und umweltfreundliche Anbauweisen in der Landwirtschaft ein. Woher kommt Ihr Interesse?
Mein beruflicher Ursprung liegt im Brauwesen. Ich war zuerst Vorstand der Würzburger Hofbräu, später wechselte ich zur Münchner Löwenbräu. Ende der 70er-Jahre bemerkte ich, dass die Qualität unserer Rohstoffe immer schlechter wurde – vor allem auch das Wasser, das wir zum Brauen verwenden sollten. Es stammte zwar aus einem eigenen Brunnen, dieser war allerdings direkt am Main-Ufer gelegen. Man muss wissen: Zu dieser Zeit waren die deutschen Flüsse stark verunreinigt. Uns ist es gelungen, das Wasser über ein Osmose-Verfahren zu reinigen. Gelöst war das Problem für mich aber noch nicht. Im Gegenteil, ich begann, mich intensiv mit der Landwirtschaft und ihrer Auswirkung auf unsere Gewässer zu beschäftigen und veranlasste einige Studien. Die Zusammenhänge wurden schnell deutlich: Arbeiten Landwirte mit chemischem Dünger, Glyphosat und Nitrat, landen diese Stoffe über den Regen ungefiltert in Fluss und See. Umso wichtiger erschien es mir, mich fortan für den ökologischen Landbau einzusetzen.
Als Chef der Würzburger Hofbräu haben Sie den „Förderpreis Ökologischer Landbau“ ins Leben gerufen…
Genau, den ersten Preis haben wir 1987 verliehen. Ich habe mich damals mit weiteren Menschen zusammengeschlossen, die sich in diesem Bereich engagiert haben. Einer davon war Professor Hartmut Vogtmann, der heute auch als „Öko-Papst“ bezeichnet wird. Er war Professor an der Universität Gesamthochschule Kassel und hat am Standort Witzenhausen das bundesweit erste Fachgebiet für ökologischen Landbau aufgebaut. Ein Meilenstein in diesem Bereich! Dieses Jahr feiert das Fachgebiet bereits 40. Jubiläum.
Welche Preisträger und Preisträgerinnen sind Ihnen bis heute in Erinnerung geblieben?
Ein Preis ging an den Biophysiker Professor Fritz-Albert Popp, ein Pionier der Biophotonen-Forschung. Die Wissenschaft nahm ihn und seine Annahmen über die Biophotonen, also das Licht, das von lebenden Zellen abgegeben wird, nicht ernst. Wir unterstützten ihn mit 20.000 D-Mark. Mit diesem Preisgeld ging er nach Kanada, um seine Forschung fortzusetzen. Heute sind seine Erkenntnisse Standard. Einige Jahre nach der Preisverleihung reisten meine Frau Margot und ich zu ihm, um unsere Aloe Vera untersuchen zu lassen. Über die Messung der Lichtphotonen fanden wir heraus, an welchem Standort sich unsere Leitpflanze am besten entwickelt. Ich erinnere mich aber auch noch sehr gut an einen Bauer, den wir für sein originelles Kartoffelkäfer-Sammelgerät auszeichneten.
Wenn Sie heute Ihren Blick auf die Landwirtschaft in Deutschland richten. Was würden Sie sich wünschen?
Eine von der Politik verordnete Umstellung der industriellen Landwirtschaft auf die ökologische Landwirtschaft. Einer der wichtigsten Punkte ist dabei die Unterstützung und Stärkung von kleinbäuerlichen Strukturen. Ein kleiner Landwirt – mit einer Fläche von bis zu 30, 40 Hektar – muss ausreichend verdienen. Es gibt heute wohl kaum einen Bauer, der keine Subventionen erhält. Im Grunde sind alle Bauern in Europa Sozialhilfeempfänger. Viele kleine Traditionsbetriebe gehen pleite, werden von Großbetrieben aufgekauft und in die industrielle Landwirtschaft integriert. Die Folge: Es gibt immer mehr riesige Plantagen, die mit Monokulturen bewirtschaftet werden – zum Beispiel mit Soja oder Mais – und mit Chemie behandelt werden. Nach zehn Jahren sind die Böden kaputt und das Gebiet wird zur Steppe.
Die Pharmos Natur Green Luxury GmbH baut ausschließlich in ökologischer Mischkultur an. Worauf sind Sie am meisten stolz?
Zu Beginn von Pharmos Natur haben wir viele Anbauversuche weltweit gestartet, um den besten Platz für unsere Aloe Vera zu finden. Heute können wir sagen, dass all unsere Heil- und Verjüngungspflanzen – die sacred plants – an idealen Orten unter den besten Bedingungen wachsen dürfen. Gehegt und gepflegt werden sie von Kleinbauern, die wir gut bezahlen und stets als Partner auf Augenhöhe betrachten. All das führt zur einmaligen Qualität und Zusammensetzung unserer Produkte. Stolz macht mich auch, dass wir die komplette Verantwortung haben – vom Boden bis zum fertigen Produkt. Und genau das würde ich auch allen anderen mittelständischen Unternehmen empfehlen – ganzheitlich denken, Verantwortung übernehmen!
Unsere sacred plants in der Flasche und im Tiegel
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